Heft 1-2011, 35. Jahrgang

Wort.Schatz – Wörter.schätzen

Herausgegeben von: Ursula Esterl & Jürgen Struger

Wer über eine große Anzahl von Wörtern verfügt, kann sich wirklich reich schätzen. Wörter sind der Schlüssel zu einer gelingenden Kommunikation: Je größer der aktiv zur Verfügung stehende Wortschatz ist, desto größer ist die individuelle Sprachkompetenz, desto differenzierter kann man sich ausdrücken, desto besser versteht man die Aussagen Anderer, egal ob in geschriebenen, gehörten oder gelesenen Texten. Mit Wörtern lassen sich Gefühle und Gedanken ausdrücken, Sachverhalte können beschrieben, Argumente untermauert werden.

Doch besteht Anlass zur Sorge, dass Schüler und Schülerinnen von heute nur einen sehr geringen Teil dieses Potenzials auch wirklich zu nutzen wissen – und das in einer Zeit, wo der Zugang zum geschriebenen und gesprochenen Wort so einfach wie nie zuvor ist. „Soziale Netzwerke“ wie Facebook etc. vervielfachen die Kommunikation und reduzieren sie gleichzeitig, weil in der Schnelle des medialen Kontakts Informationen auf das Wesentliche reduziert werden. Ein differenzierter Wortschatz scheint nicht erforderlich – speed kills, könnte man meinen. Es mangelt an differenzierter Ausdrucksweise, der Umgang mit Wörtern und Wendungen scheint beliebig zu sein. Oder?

Im vorliegenden ide-Themenband geht es darum, den Zugang zu Sprache und Sprachlichkeit über den Umgang mit Wörtern und lexikalischen Strukturen zu thematisieren, Möglichkeiten für die Integration einer produktiven, kreativen, auch kritisch-reflektierten Wortschatzarbeit im Unterricht aufzuzeigen, wobei auch Lernende berücksichtigt werden, deren Zugang zu einem differenzierten Wortschatz erschwert ist, wie Kinder mit einer anderen Erstsprache oder Kinder aus bildungsfernen Schichten. Denn: Wortschatzerwerb ist der Erwerb von Wissensstrukturen und damit von Handlungskompetenzen, und das in allen Lernbereichen, weit über den Deutschunterricht hinaus.

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