Heft 1-2010, 34. Jahrgang

Weltliteratur

Herausgegeben von: Nicola Mitterer & Werner Wintersteiner

Weltliteratur heute ist sowohl Prozess wie Resultat eines ungemein intensivierten, globalisierten trans-kulturellen Austausches. Dieser Austausch erfordert auch, dass die Wertmaßstäbe anderer Kulturen anerkannt und in Betracht gezogen werden: „Weltliteratur heute bedeutet mehr als das in der europäischen Geschichte lange verfolgte utopische Konzept, Beispiele von Alterität in die kulturelle Selbstdefinition der eigenen Gesellschaft hereinzuholen. Gefordert ist vielmehr ein aus den einzelnen Gesellschaften und Nationen gleichsam „ausgelagerter“ Bereich des Oszillierens zwischen den Kulturen.“ (Bachmann-Medick) Besonderes Augenmerk wird dabei auf (in Europa) unbekanntere literarische Traditionen gelegt. Gerade an den Rändern der klassischen Literaturnationen entstehen Texte, deren Qualität durchaus Anspruch auf den Rang von „Weltliteratur“ erheben kann.

Weltliterarische Bildung trägt dazu bei, ethno- und eurozentristische Sichtweisen in Frage zu stellen und aufzubrechen. Erzählungen und Motive verbreiten sich dann über die ganze Welt, wenn sie die Menschen besonders tief bewegen. Intertextuelle Bezüge, die den BewohnerInnen einer multimedial vernetzten Welt ohnehin sehr geläufig sind, können Interesse auch bei jenen Schülerinnen und Schülern wecken, die an der intensiven Auseinandersetzung mit einzelnen Texten wenig Gefallen finden.

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