Heft 1-2014, 38. Jahrgang

Berge

Herausgegeben von: Wolfgang Hackl & Jens Nicklas

„Berge“ sind zweifellos ein Kulturthema ersten Ranges, das sich wegen der vielfältigen Facetten besonders eignet, im Rahmen des (auch fächerübergreifenden) Deutschunterrichts in unterschiedlichen Stufen und Schultypen bearbeitet zu werden. Der thematische Bogen spannt sich dabei von der Mythologie und Religionsgeschichte über Stereotype in der Werbung bis zur metaphorischen Funktion der Berge. Denn Berge prägen auf vielfältige Weise die Topographie in Literatur und Film, stehen für individuelle Herausforderung und Bewährung, sind sportlicher Tummel- und Rummelplatz oder schaffen nationale Identitäten in Hymnen oder Prestigestraßen. Sie werden deshalb gerade auch in Ästerreich entsprechend politisch vereinnahmt. Dazu kommen die Berge als unterschiedlichste Projektionsfläche persäönlicher bzw. kollektiver Befindlichkeiten oder als Flucht- und Rückzugsort, als locus horribilis, der von Hexen und Drachen bevölkert ist, oder als locus amoenus, in dem kranke Städter gesunden und Kinder die Naturidylle finden. Ein Ort, der darüber hinaus im Heimatfilm oder in Fernsehserien genauso wie im „volkstümlichen“ Schlager trivialisiert wird.

Die Faszination der Berge in Geschichte und Gegenwart eröffnet also eine große Palette literatur- und sprachdidaktischer Fragestellungen und lädt außerdem dazu ein, die „Bilder vom Berg“ aus einer mediendidaktischen Perspektive zu betrachten.

Die Beiträge des Heftes setzen sich mit dem Mythos Berg und seinen kulturgeschichtlichen Ursprüngen auseinander und versuchen einen Überblick der literarischen Wahrnehmung der Alpen. Ebenso im Fokus der Analyse sind sprachliche und mediale Stereotypen im einschlägigen Diskurs.

Fachdidaktische Abhandlungen und Vorschläge für den Unterricht setzen sich u.a. mit dem Berg als Paradigma der Filmbildung, mit der Nutzung des Sujets in Werbung und Medien oder im metaphorischen Sprachgebrauch auseinander. Projektberichte, Bergromane sowie ein Blick auf Österreichs Bergwelt in Liedern und Hymnen runden den inhaltlichen Schwerpunkt ab.

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