Heft 4-2001, 25. Jahrgang

Peter Handke

Herausgegeben von:   Fabjan Hafner, Arno Rußegger & Werner Wintersteiner

Themenhefte, die sich nur mit einem einzigen Autor beschäftigen, sind in der ide selten. Das letzte Mal (1999) war es Goethe, diesmal ist Handke dran. Auf dem Cover ist allerdings der Kultur-Aktionist Julius Deutschbauer zu sehen. Dass der Erfinder der „Bibliothek der ungelesenen Bücher“ für das Titelbild eines Heftes posiert, das den Namen eines anderen trägt, scheint uns ganz passend für die Ambivalenz der Klassiker zu sein: Ist es doch ihr Charakteristikum, dass die Ausstrahlung ihrer Person weiter reicht als die Kenntnis ihrer Werke. Handke hat man, bildungsbürgerlich sozialisiert, zu kennen, nicht unbedingt zu lesen.

Handke ist ein Klassiker, aber nur bedingt ein Schul-Klassiker. Nun besteht zweifelsohne keine Notwendigkeit, alle Autoren und Werke, mit denen sich die Literaturwissenschaft beschäftigt, auch zum Gegenstand des Unterrichts zu machen. Die Literaturdidaktik hat ihre eigenen Auswahlkriterien. Neben der oft umstrittenen literarischen Bedeutung und seiner Repräsentativität für eine ästhetische Richtung sind der Schwierigkeitsgrad eines Textes und seine thematische Attraktivität für Jugendliche zu nennen. Deshalb, so könnte man sagen, ist die Konzentration auf das leichter zugängliche Frühwerk didaktisch legitim.

Wir hingegen meinen, dass – über die Arbeit mit diesen Texten hinaus – drei Momente eine didaktische Beschäftigung mit dem Autor interessant machen:

  • Eine „Schule des Sehens“
  • „Ein Bewohner des Elfenbeinturms“ – Handke als politischer Autor
  •  Wie wird man ein Klassiker?
  • Nicht mehr erhältlich!

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