Heft 4-2024, 48. Jahrgang
Friedensbildung und Deutschunterricht
Reflektieren und Imaginieren, Zweifeln und Hoffen, Arbeiten an einer Kultur des Friedens
Herausgegeben von: Werner Wintersteiner & Sabine Zelger
Die weltpolitischen Entwicklungen der letzten Jahre haben wieder gezeigt, wie notwendig Friedensbildung ist. Gerade der Deutschunterricht eignet sich dazu, angesichts von Gewalt und Krieg die Möglichkeiten eines friedlichen Zusammenlebens auszuloten. Widerspruchsreiche Friedensvorstellungen können über Literatur und Film erschlossen, imaginative Fähigkeiten in produktiven Zugängen auf- und ausgebaut werden. Wissen über die vielfältigen Ursachen von Krieg und Gewalt lässt sich rezeptiv-analytisch erwerben, um so ein prozesshaftes Friedensverständnis zu entwickeln.
Friedensbildung kann nicht verordnet, wohl aber gefördert werden. Sie involviert Lehrende und Lernende gleichermaßen: durch Kriegslogiken in Sprache und Games, beim Stöbern in historischen Dokumenten des Pazifismus, beim Reflektieren von Kriegsfibeln und -reportagen, mit Emotion beim Lesen, Anschauen und Hören von Antikriegsklassikern… Ideen und Fragen der Beiträge zum stets unvollkommenen Frieden sind Einladung an uns alle.