Team der Zeitschrift 

Die Zeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik wurde 1978 an der Universität Klagenfurt gegründet. 1988 wurde sie von Univ.-Prof. i.R. Dr. Werner Wintersteiner neu konzipiert als „Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule“ und bis heute wird sie von einem Herausgeber_innen-Team der Abteilung Fachdidaktik des Instituts für GermanistikAECC und der „Arbeitsgemeinschaft für Deutschdidaktik“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt herausgegeben.

Um den Ansprüchen zeitgemäßer Wissenschaft zu entsprechen und die Qualität der Zeitschrift zu sichern, wird das Herausgeber_innen-Team von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der aus Expert_innen aus Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und schulischer Praxis aus ganz Österreich besteht.

Die Herausgeber_innen

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Ursula Esterl

Sen. Scientist Mag.
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Ursula Esterl hat 2006 die redaktionelle Betreuung und ein paar Jahre später, fachlich gereift und tief in das Medium eingetaucht, auch die Mitherausgabe der ide übernommen. Aus der Unterrichtspraxis kommend (Lehramtsstudium und Unterrichtspraktikum, danach langjährige Lehrtätigkeit im Bereich Deutsch- als Fremd- und Zweitsprache, auch in der Lehrer_innen-Aus- und Fortbildung und als Lehrwerksautorin sowie am SchreibCenter der Universität Klagenfurt) eröffnete ihr die Zeitschrift Zugänge zu fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und praxisorientierten Perspektiven auf unterschiedliche Themen und Fragestellungen der Deutschdidaktik, die in jedem Themenheft neu verhandelt werden.

Meine Begegnung mit der ide im Jahr 2006 war unerwartet, stürmisch und überwältigend. Ich hatte einzelne Texte gelesen und besaß ein einziges Themenheft, nämlich „Kreatives Schreiben“ (4/98), das ich wegen seines nicht Mainstream-Titels, seines mehrdeutigen Covers und des freundlichen Lächelns von Eva-Maria Rastner, der langjährigen und leider viel zu früh verstorbenen Mit-Herausgeberin der ide der frühen Jahre an der Seite von Werner Wintersteiner, gekauft hatte und dessen Inhalt ich mich mit dem skeptischen Blick der Praktikerin näherte, um mich mit den vielfältigen Zugängen mit wachsendem Interesse auseinanderzusetzen. Cover und Themen werden bis heute sorgfältig gewählt, häufig gegen den (bildungspolitisch regulierten) Strom, manchmal werden aber auch bewusst ganz breit verhandelte Themen aufgegriffen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln – kritisch und kontrovers – betrachtet. Bis heute darf ich mich mit jedem Text der Zeitschrift auseinandersetzen – was ich immer noch als Privileg erachte – und unterschiedlichen Stimmen und Sichtweisen lauschen, manchmal staunend, häufig lernend, manchmal begeistert, mitunter irritiert, manchmal kritisch, aber nie uninteressiert. Die Vielfalt der Themen und die Unterschiedlichkeit unserer Autor_innen, denen ich lesend beim Denken zuhören darf, haben für mich bis heute nichts von ihrer Faszination verloren und die zahlreichen Themenvorschläge, die mit unserem Beirat verhandelt werden, versprechen auch für die kommenden Jahre herausfordernde und gehaltvolle Lektüre.

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Nicola Mitterer hat 2010 ihre erste ide herausgegeben, wurde dabei von Ursula Esterl und Werner Wintersteiner kompetent begleitet und ist seither glücklicherweise wissenschaftlich und persönlich ein Stückchen gewachsen. Sie beschäftigt sich mit Phänomenen des Fremden in der Literatur und der Literatur als einem Phänomen des Fremden, mit dem literar-ästhetischen Erleben von Kindern und der mitunter problematischen Beeinflussung dieser Fähigkeit durch das System Schule, mit Bild und Text, keinesfalls aber mit visual literacy und mit zahlreichen anderen Themen, die sich je nach gelesener Primärliteratur laufend verändern.

Die Zeitschrift ide, an der Grenze zwischen Wissenschaft, also Fachdidaktik und deren gesellschaftlicher Relevanz, also Schule, beheimatet, ist ein Widerspruch in sich. In unserem Fachbereich, der notwendigste überhaupt. Denn Theorie und Praxis haben weit weniger miteinander zu tun, als wir in den Wissenschaften gemeinhin behaupten. Zwischen diesen beiden Dimensionen des Denkens, Wahrnehmens und Erlebens, klafft ein Abgrund, den man nicht verheimlichen sollte. Von den niemals auf den Begriff zu bringenden Vielen, die da tun, denken und empfinden ganz zu schweigen. Die ide steht seit Jahrzehnten im Zwischen und füllt diesen Raum so gut aus, wie keine zweite deutschdidaktische Zeitschrift. Keine Methodenbausätze, keine Bühne für allwissende Selbstdarsteller_innen, immer Anstand, niemals Gästeliste. Deshalb – weshalb eigentlich? – freue ich mich sehr darüber an dieser Zeitschrift mitarbeiten zu dürfen.

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Nicola Mitterer

Assoc. Prof. Dr.
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Werner Wintersteiner

Univ.-Prof. i.R. Dr.
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Werner Wintersteiner hat 1988 die ide in ihrer heutigen Form als thematische fachdidaktische Zeitschrift begründet (davor war sie ein Rezensionsorgan mit gelegentlichen weiteren Beiträgen). Er hat sich immer darum bemüht, eine Brücke zu schlagen zwischen den unmittelbar empfundenen Interessen der DeutschlehrerInnen, Anregungen und Informationen für ihren Unterricht zu erhalten, und dem Anliegen, die Perspektive zu weiten und auch bislang nicht bearbeitete Themen und Fragestellungen für die Deutschdidaktik zu erschließen. So ist langsam eine wissenschaftliche fachdidaktische Zeitschrift mit Praxisbezug, oder wenn man will eine praktisch geeignete Fachzeitschrift mit hohem Theorieanspruch, entstanden. Dies ist allerdings eine Balance, die nicht einfach gegeben ist, sondern die mit jeder einzelnen Nummer neu erarbeitet werden muss.

Mir war es immer wichtig, dass die ide nicht einfach gefällt, sondern sich etwas „Kratzbürstiges“ erhält: Bildung durch produktive Irritation. Die ide will die FachwissenschaftlerInnen mit den Konzepten der Didaktik konfrontieren, die Didaktik muss sich nicht nur an den Erfordernissen der Praxis, sondern auch an den Standards der Literatur-, Sprach- oder Medienwissenschaft messen lassen, und Lehrkräften in der Schule wird ein ganz schönes Maß an elaborierter Reflexion zugemutet. Kein Wunder, dass dieser Komplexitätsanspruch die Zeitschrift immer wieder auch in Widerspruch zu Verengungen der Perspektive innerhalb der Fachdidaktik selbst gebracht hat. Für mich ein weiterer Hinweis für die Notwendigkeit dieses Journals.

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Der wissenschaftliche Beirat