Heft 3-2010, 34. Jahrgang

Lernräume

Herausgegeben von: Edith Erlacher-Zeitlinger & Gabriele Fenkart

Zuallererst ist es die Lernumgebung, die mit dem Wort „Lernraum“ in Verbindung gebracht wird, der Klassen- der Schulraum, der in seiner architektonischen Struktur das Lernen bereichern und durch eine kluge Gestaltung in vielfältiger Weise unterstützen kann. Bei näherer Betrachtung jedoch, wird die Mehrdimensionalität, die dem Begriff zugrunde liegt, deutlich. Wenn das Lernen im schulischen Umfeld bleibt, aber nicht direkt im Klassenzimmer stattfindet, so ist es meist die Bibliothek, die als ein zentraler Lernort die Verbindung zwischen Printmedien und digitalen Welten ermöglicht.

Die virtuellen Räume des Lernens sind es, die sich Schüler/innen des 21. Jahrhunderts beim Lesen und Schreiben und Kommunizieren im Netz aneignen und in ihnen interagieren, als wären Raum und Zeit aufgehoben. Und wenn wir an den kulturellen Raum des Theaters denken, so ist es nicht bloß der Ort selbst, der mit dem Raum gemeint ist – auch theatrales Handeln, das Wechseln von Rollen und Perspektiven, das Ausprobieren von Handlungen, Stimmungen, Gefühlen, das empathische Sich-Einfühlen in Personen – all das sind Lernräume, die unsere Wahrnehmung erweitern und neue Zugänge zum Lernen ermöglichen. Im Deutschunterricht selbst eröffnen wir Sprachräume und Hörräume, die als „innerer Lernort“ die Imagination anregen und Brücken zu unserer Vorstellungskraft bauen.

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