Heft 4-2013, 37. Jahrgang

Textkompetenz

Herausgegeben von: Jürgen Struger & Elfriede Witschel

Lesen und Schreiben sind als Elemente von Textkompetenz untrennbar miteinander verbunden. Nach einem Blick auf verschiedene Textkompetenzmodelle wird die Verbindung von Lese- und Schreibprozessen aus zwei Perspektiven betrachtet, die beide für die Vermittlung von Textkompetenz in der Unterrichtspraxis relevant sind.

Lesen und Schreiben:
Ausgangsbasis für die erste Perspektive sind Texte. Im Leseprozess werden schulische Leser/innen zu Mitautor/inne/n des Textes, treten in Kommunikation mit ihm. Textverstädnis bedeutet über die Entnahme von Informationen hinaus das Erfassen der Textstruktur, der Indikatoren für die jeweilige Textsorte/das Genre, die Textziele und seine sprachlichen Besonderheiten. Über Anschlusskommunikationen, speziell über schriftliche Aufgabenstellungen, können Schüer/innen ihr Textverständnis präzisieren und ihren Leseprozess intensivieren. Schreiben wird so zum Medium für intensive Lese- und Lernprozesse und zur Aneignung von Kompetenzen im Umgang mit Texten.

Schreiben und Lesen:
Ausgangsbasis für die zweite Perspektive ist das Schreiben. Schüler/innen verfassen Texte, damit sie gelesen werden, von den Verfasser/inne/n selbst und von potentiellen Adressat/inn/en. Das Optimieren und Überarbeiten erfolgt mithilfe von Informationen aus gelesenen Texten, mithilfe von Textsortenkenntnissen, mithilfe von Formulierungsanleihen aus anderen Texten, durch Rückmeldungen von Peers etc. Die Optimierungsverfahren schließlich lassen den endgültigen Text erneut zum Ausgangspunkt für Kommunikationen und neuerliche, intensivierte Leseprozesse werden.

Die enge Verzahnung von Lese- und Schreibprozessen als Basis für den Erwerb von Textkompetenz, sowohl rezeptiv als auch produktiv, wird aus unterschiedlichen Blickrichtungen, theoretisch und im Hinblick auf Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis, betrachtet.

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